Ich heiße Felix, bin Mitte vierzig und lebe mit meiner Freundin Corinna und unseren zwei gemeinsamen Kindern Zoe und Mika. Ich arbeite als Konzepter und Software-Entwickler in einer kleinen Web-Agentur, habe aber auch ein Jahrzehnt meines Lebens auf dem Bau verbracht. Mein und unser Lebensmittelpunkt ist Berlin.
Mein erster Kontakt zur Gemeinschaft Neudorf war Ende 2017. Damals war das Haus noch nicht gekauft und alle heutigen Bewohner*innen lebten noch in Berlin. Das Projekt auf dem Land in Gemeinschaft zu leben war attraktiv für mich, was mich aber zu den nächsten Treffen wirklich hingezogen hat, war meine Neugier auf eine Gruppe, die sich respektvolle Kommunikation erarbeitet hatte.
Mobilität ist in der Stadt eines meiner Themen, seit dem Fahrrad-Volksentscheid 2015 in Berlin engagiere ich mich für die Verkehrswende vor Ort. Ich bin sehr gespannt darauf, die städtische Perspektive durch eine Sicht vom Land zu ergänzen und auch hier Vorstellungen von nachhaltiger und inklusiver Mobilität zu entwickeln und zu verbreiten. Ein Punkt ist die konsequente Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Fahrten von und nach Berlin.
Seit 2019 bewohnen wir zwei Räume in einer Wohnung in Neudorf, die wir „WG“ nennen. Ein weiterer Raum wird als Atelier genutzt, im vierten hat ein gutes halbes Jahr ein reisender Gast der Gemeinschaft gewohnt. Die Gemeinschaft Neudorf ist für mich auch ein Antwortversuch auf die Frage, wie ich in einer Welt mit kollabierenden Ökosystemen überhaupt leben kann und will. In Gemeinschaft kann ich an vielen Ecken und Enden Energie und Rohstoffe einsparen, weil viele Gegenstände nur einmal angeschafft oder betrieben werden müssen. Wir können Prozesse und Gewohnheiten weitergehend prüfen und ändern, als mir das mit meiner Familie möglich war. Bei der Nachhaltigkeit scheinen die Möglichkeiten schier endlos, vom Permakulturgarten über eigenen Strom und nachhaltige Heizung bis zu geteilter Mobilität und vor Ort geschlossenem Wasserkreislauf haben wir viele mögliche Projekte, die uns immer einen Schritt voranbringen. Ich wünsche mir für das Projekt, dass wir es schaffen, Diversität als Wert an sich anzuerkennen. Oftmals scheinen Entscheidungsprozesse in homogenen Gruppen leichter zu sein. Wir haben oft Schwierigkeiten in unseren Entscheidungsprozessen, da wir grundsätzlich im Konsens entscheiden wollen. Toll wären auch mehr Möglichkeiten zum Wirtschaften vor Ort, das würde ich als gute Basis sehen, damit die Gemeinschaft auch weiter wachsen kann.